12. Juni 2024 · Nadine Geisser

AI in Präsentationen: Wo stehen wir aktuell?

Artificial Intelligence in Präsentationen. Welche Tools sind nützlich und wo braucht es nach wie vor humanmade Design?

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich schneller, als wir denken können. Als Agentur im Kreativbereich haben wir die Wahl: Proaktiv mit der Veränderung mitgehen, oder uns weigern und einen Nachteil in der Branche riskieren. Für uns bei Folienwerke war schnell klar: Wir erweitern unsere Tools mit den Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz und gewinnen so an Speed, Kreativität, und Aktualität. 

Ich habe für Dich drei unserer Tools ausgewertet: Wo stehen Microsoft Copilot, Midjourney, und ChatGPT, und was sind ihre Chancen für die Gestaltung von Präsentationen?

 

Bild: generiert mithilfe von Midjourney.

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1. Microsoft Copilot für Präsentationsdesign

Laut den Werbeversprechen von Microsoft soll Copilot in der Lage sein, Folien zu überarbeiten, Animationen einzufügen und sogar neue Folien zu generieren.

Klingt genial. Doch stimmt das wirklich? Ich hab's für Dich stand heute (Juni 2024) getestet und festgestellt: Das Tool hat noch nicht ganz den versprochenen Stand erreicht. Die Fähigkeiten zur Anpassung sind begrenzt und die verfügbaren Animationen sind rudimentär. Oft gibt Copilot Anleitungen für die humanmade Folienerstellung, erreicht aber noch nicht das Level, um die Anweisungen selber umzusetzen. Schade. 

Was schon möglich ist: Copilot kann bereits PowerPoint Folien aus einem Word-Dokument generieren, Inhalte aus einer Präsentation erfassen und die Kernbotschaften herausarbeiten. Es bietet die Möglichkeit, komplexe Präsentationen zu analysieren und zu vereinfachen, was für einen Überblick über bestehende Präsentationen nützlich sein kann.

Das Fazit: Für uns bei Folienwerke ist Copilot momentan keine grosse Unterstützung, da es noch weit von unseren Qualitätsstandards entfernt ist. Wir behalten bestimmt die nächsten Updates im Auge.

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2. Midjourney für Bild-Unikate

Besser als Copilot schneidet Midjourney ab. Das bildbasierte AI-Tool ist ein Chatbot integriert in Discord und ermöglicht die Generierung benutzerdefinierter Bilder. Die Qualität der Bilder entspricht mit diversen Upscaling-Möglichkeiten mittlerweile dem HD-Format von PowerPoint (1920 x 1080 px). Wir haben kürzlich sogar eine komplette Präsentation mit Midjourney-Bildern erstellt und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Meine Tipps für erfolgreiche Bildgenerierung: 

Die Magie liegt im Prompt.

  1. Gib präzise und klare Anweisungen über den gewünschten Bildstil, Motive und Farbschemata, um sicherzustellen, dass die generierten Bilder deinen Erwartungen entsprechen.
  2. Integriere relevante Schlüsselwörter, die die gewünschte Stimmung oder den Kontext deiner Präsentation wiedergeben, um die Bildgenerierung gezielt zu beeinflussen.
  3. Nutze die Möglichkeit, Feedback zu geben und Anpassungen vorzunehmen. Midjourney entwickelt sich mit jeder Korrektur weiter und liefert immer bessere Ergebnisse.
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3. ChatGPT für packende Inhalte

Zusätzlich zur Bildgenerierung mit Midjourney nutzen wir ChatGPT als Hilfe für die Erstellung unserer Storyboards.

Während unserer Story-Workshops erstellen wir eine Folienübersicht in Miro mit den erarbeiteten Inhalten, die wir dann in ChatGPT einfügen. ChatGPT hilft uns dabei, die Struktur der Präsentation in eine Tabelle zu überführen, die wir dann weiter bearbeiten und ergänzen können. Dies hat unseren Storyboard-Prozess erheblich effizienter gemacht und liefert auch erste Visualisierungsideen.

Meine Tipps für Dein Storyboard:

  1. Stelle präzise Fragen, um spezifische Informationen oder Vorschläge von ChatGPT zu erhalten, die direkt auf deine Präsentationsbedürfnisse zugeschnitten sind.
  2.  Führe einen fortlaufenden Dialog, um den Kontext zu vertiefen und die Antworten von ChatGPT präziser zu gestalten.
  3.  Wenn du ein konkretes Beispiel hast, teile dies ChatGPT mit, um die Genauigkeit und Relevanz der generierten Inhalte zu verbessern.
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Fazit: Das Vier-Augen-Prinzip

Mein kurzes Fazit zu den drei untersuchten Tools: Copilot verspricht mehr, als es momentan (Juni 2024) einhalten kann. Mit Midjourney lassen sich jedoch bereits qualitative Bilder generieren und ChatGPT ergänzt die kreative Storyerstellung mit weiteren Ideen.

Was ich Dir für Deine Anwendung auf den Weg geben möchte: Trotz der erheblichen Unterstützung, die Tools wie ChatGPT, Midjourney und Microsoft Copilot bieten, bleibt die menschliche Überprüfung unerlässlich. Diese KI-Systeme können den Alltag beschleunigen und viele Aufgaben vereinfachen, indem sie uns bei der Erstellung von Inhalten, der Generierung von Bildern und sogar beim Design von Präsentationen unterstützen. Doch die Initial-Prompts kommen stets von uns. Wir definieren die Anforderungen und Ziele, die diese Tools umsetzen sollen. Nach der automatisierten Erstellung der Inhalte ist es unabdingbar, dass diese Ergebnisse ebenfalls durch menschliche Experten überprüft werden.

Diese Überprüfung dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern auch der Feinjustierung der Ergebnisse, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen unserer Kund:innen entsprechen. Kein KI-Tool, egal wie fortschrittlich, kann derzeit die nuancierte Entscheidungsfindung und kreative Problemlösung, die menschliche Expert:innen bieten, vollständig ersetzen. Daher folgen wir dem Vier-Augen-Prinzip, bei dem mindestens zwei Personen die durch KI generierten Ergebnisse kontrollieren und validieren. Dieses Verfahren sichert nicht nur die Qualität, sondern fördert auch die Weiterentwicklung und Anpassung unserer KI-Strategien an reale Bedingungen.


Nadine

Autor:in

Nadine

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  • kreativität

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