Mein erster Kontakt mit Data Driven Storytelling liegt viele, viele Jahre zurück. Ich konnte zwar kaum über die Esstischkante schauen, aber dafür schon richtig gut Fernsehen. Vor allem, wenn die Sesamstrasse lief. Neben Ernie, Bert, dem Keks-Monster und dem grossen Bären Samson war es eine Puppe, die mich gleichermassen gruselte und begeisterte: Graf Zahl. Der zeigte mir, dass Zahlen echt Spass machen, und legte vielleicht sogar den Grundstein für meinen späteren Weg ins Ingenieurwesen.
Fakt ist, dass Graf Zahl schon damals Data-Driven Storytelling vorgelebt hat. Sicherlich auf kleiner Flamme, wenn man sich die Grösse der Datensätze ansieht. Bei einem Finanzreport zum Jahresabschluss, der Click-Through-Rate-Analyse der Firmenwebsite und/oder der Auswertung von Big-Data-Sätzen eines Streaming-Unternehmens sieht das schon ganz anders aus.
Mit Storytelling schaffst du es, diese massiven Datenbrocken leicht verdaulich zu vermitteln. Was es mit Data-Driven Storytelling auf sich hat, wie man das am besten angeht und worauf zu achten ist, das sind die Kernpunkte dieses Blogbeitrags.
Data-Driven Storytelling kurz erklärt
Bevor ich loslege, möchte ich all jenen Graf Zahl vorstellen, die weder ihn noch die Sesamstrasse kennen:
Und nun, wo ihr Bekanntschaft gemacht habt, können wir ganz relaxt in das Thema eintauchen. Zunächst einmal geht es beim Data-Driven Storytelling darum, komplexe und zahlen-lastige Informationen leicht begreifbar darzustellen.
Diese mit Daten vollgepackten Informationen können allerlei Formen haben. Jahresabschlüsse, Aktienverläufe, Website-Analysen usw. Zudem stehen uns heute immer bessere Software-Tools zur Verfügung, mit denen sich in Sekundenschnelle wahre Data-Lawinen auslösen und herunterladen lassen. Wenn wir jetzt noch die rasante Entwicklung und bereits heute beeindruckende Leistung von künstlichen Intelligenzen in den Mix hineinwerfen, dann können wir ohne Weiteres Gott und die Welt mit wichtigen, umfangreichen und leider auch stinklangweiligen Datenanalysen zuschütten.
Oder wir können diese dank Data-Driven Storytelling so verpacken, dass es richtig viel Spass macht, solche Informationen zu hören. Und das ist wichtig. Denn viele Entscheidungsträger:innen, Kunden:innen und Interessengruppen und sind nicht zwingend Mathematikprofessor:innen, IT-Geeks und/oder Meister:innen der Buchhaltung. Wenn diese Daten demnach nicht verständlich kommuniziert und in einen nachvollziehbaren Zusammenhang gestellt werden, dann bringen sie im Grunde herzlich wenig.
Die drei Grundpfeiler des Data Driven Storytellings
Wenn es darum geht, eine auf reinen Daten basierende Geschichte zu kreieren, ist es sinnvoll, die Aufgabe in drei Teile zu splitten.
Der erste Schritt: die Datenanalyse
Wenn du den Datenberg von deinem Expertenteam präsentiert bekommst und selbst nicht 100 % einen Plan hast, was davon jetzt wichtig ist, dann lasse es dir ausführlich erklären. Wenn du dich mit der Materie auskennst, umso besser. Sortiere dann alle Daten heraus, die du deinem Zielpublikum präsentieren möchtest.
Mach dir dann Gedanken über die Zielgruppe.
- Wen möchtest du erreichen?
- Wie sieht es mit deren Fachwissen aus?
- Welche Daten sind für dein Publikum wichtig?
- Und gibt es eventuell falsche Annahmen, von denen deine eventuelle Zielgruppe ausgeht, und die du mit deiner Data Driven Story ausbügeln möchtest?
Der zweite Schritt: die Story
Jetzt geht es an den Aufbau der Geschichte. Wie im Grunde jede Erzählung sollte auch deine Data Driven Story mindestens in drei Akte (Anfang, Hauptteil, Ende) erzählt werden. Du musst einen Spannungsbogen kreieren. In meinem Blogbeitrag «Die besten Spannungsbögen fürs Business-Storytelling» gehe ich detaillierter auf dieses Thema ein. Beim Data Driven Storytelling können die drei Akte so aussehen:
- Anfang: Thema vorstellen und den Grund für die Datenanalyse kurz erklären.
- Hauptteil: Die wichtigsten Daten hervorheben, gegenüberstellen und daraus Lösungen / Probleme highlighten.
- Ende: eine kurze Zusammenfassung / Fazit mit anschliessendem Call to Action.
Dann gibt es verschiedene Ansätze, nach denen du deine Geschichte aufbaust. So könnte deine datenbasierte Story eine Transformation beschreiben. Oder du gibst zunächst einen groben Überblick und tauchst dann auf einen Schwerpunkt ein. Du kannst auch verschiedene Datensätze gegenüberstellen, vergleichen und daraus zu einer logischen Schlussfolgerung kommen. Eine echte Koryphäe im Bereich des Data Driven Storytellings – Ben Jones – hat insgesamt sieben verschiedene Storylines entwickelt, anhand deren du deine datenbasierte Geschichte aufbauen kannst. Diese sind:
- Change over Time – Transformation
- Drill Down – Fokus von Gross zu klein
- Zoom out – Fokus von klein zu Gross
- Contrast – Gegenüberstellung
- Intersection – ein Zentrum, in dem diverse Wege zusammentreffen / auseinandergehen
- Dissection of Factors – Datensätze werden zerlegt
- Profile of Outliners – Fokus der Story liegt auf Ausnahmen
Am besten erklärt das Ben Jones persönlich, wobei ihm zumindest meiner Ansicht nach die Teilnahme an unserem Präsentationsworkshop «Powerwerke» ganz guttun würde. Tipp: Das Video geht über zwanzig Minuten, von denen du mit gutem Gewissen ein paar überspringen kannst. Ab Minute acht wird es dann interessant.
Arbeite beim Data Driven Storytelling mit Veranschaulichungen
Wenn wir es bei den Folienwerke mit Präsentationen zu tun haben, die komplexe Datensätze vermitteln sollen, dann setzten wir neben dem narrativen Data Driven Storytelling stark auf die Visualisierung der Kerndaten. Mit anderen Worten: Unser Folien-Design-Team macht sich an die Ausarbeitung von Diagrammen, Timelines, Animationen, Infografiken und kurzen Erklärvideos auf PowerPoint.
Wichtig dabei ist, dass die Verbildlichungen der Daten supereinleuchtend sein müssen. Ziel ist es, dass selbst fachfremde Betrachter:innen innerhalb weniger Augenblicke verstehen, was die Grafik darstellt. Die Grafik gibt keine Einzelheiten preis, sondern untermalt buchstäblich die von dir vorgetragene Data-driven Story. Die Kombination aus dem Narrativen sowie der optischen Aufbereitung der Zahlensätze macht es für deine Zielgruppe unglaublich einfach, komplexe Datenanalysen zu verstehen und zu verinnerlichen.
Und klar kannst du auch was das Data Driven Storytelling angeht voll auf die so unfassbar unfassbare Kreativ-Power der Folienwerke zählen. Egal, ob wir dich mit unseren Workshops beim Foliendesign, Storytelling und/oder Rhetorik fit machen. Oder ob wir für dein Unternehmen geniale Präsentationen und Erklärvideos aus der Wiege heben.
Melde dich einfach bei mir.
