«Emotionen führen zum Handeln – der Verstand zu Beurteilungen!»
Die Erkenntnis des Neurologen David Caine aus dem Jahre 2003 ist eine gute Vorlage, nach der du deinen Präsentations-Stil ausrichten solltest. Das gilt nicht nur für die Gestaltung der Präsentations-Slides, sondern vor allem auch für den Vortrag selbst. Hier findest du ein paar Tipps und Anregungen, die dir dabei helfen, deine Präsentation überzeugend, spannend und interessant darzubieten.Diese Frage musst du dir stellen. Und zwar vom ersten Augenblick deiner Präsentations-Gestaltung an. Denn nur wenn du von dem Produkt, der Dienstleistung oder dem Projekt, das du vorstellst, überzeugt bist, kannst du dies dem Publikum auch vermitteln. Logisch, denn du teilst schon in deiner Körpersprache – bewusst oder unbewusst – diese Überzeugung mit. Und zwar bereits bevor das erste Wort gefallen und die erste Folie erschienen ist. Nun gilt es, deiner Überzeugung eine Stimme zu verleihen. Und zwar deine!
Die Sprache und deine Stimme sind die wichtigsten Werkzeuge, die dir bei einer Präsentation zur Verfügung stehen. Anstatt deine Zuhörerschaft mit leisem, monotonem Paragrafendeutsch in den Schlaf zu nuscheln, es mit ellenlangen Zahlenbeispielen zu malträtieren, die du direkt von einer textreichen Folie herunterpredigst, gilt es, dein Publikum auf einem persönlichen Level anzusprechen. Verwende ein Vokabular, das verständlich ist und deine Überzeugung transportiert. Sprich mit deinen Zuhörern auf Augenhöhe! Deine klare, überzeugende Stimme und deine Körpersprache vermitteln deine Begeisterung, halten die Aufmerksamkeit des Publikums am Leben und ziehen es in deinen Bann.
Achte auch darauf, dass du eine lebendige Sprache benutzt. Stell dir vor, das Projekt deinem Nachbarn bei einem gemütlichen Grillabend vorzustellen. Locker, cool und leicht nachvollziehbar mit vielen Adjektiven und einprägsamen Verben.
Die Folien helfen dir dabei, indem sie packende Bilder, Animationen und kurze, prägnante Textaussagen zeigen und deine Aussagen emotional unterstützen.
Sieh deine Präsentation nicht als ein Soloprojekt an, bei dem du die einzige Rolle spielst. Das Gegenteil ist nämlich der Fall! Das Ziel deiner Präsentation ist es, dein Publikum zu bewegen. Daher ergibt es Sinn, dein Publikum mit in die Präsentation einzubeziehen. Sprich die Teilnehmer direkt und am besten mit Namen an. Zum Beispiel: «Herr Müller! In zwei Sätzen: Wie würden Sie das Problem lösen?» oder «Sie verdrehen die Augen, Frau Hagen! Was stört Sie an dieser Aussage?» oder «Tina. Du hast mich vor der Präsentation gefragt, warum mir das Projekt so am Herzen liegt.»
Doch achte darauf, dass du das Ruder nicht aus der Hand gibst. Solltest du merken, dass aus einer kurzen Frage eine Debatte zu entstehen droht, verschiebe diese auf die Diskussionsrunde nach der Präsentation.
Der direkte Augenkontakt mit deinen Zuhörern ist ein weiteres und sehr effektvolles Tool, das dir zur Verfügung steht. Rede nicht über dein Publikum hinweg, sondern vermittle den Eindruck, dass du mit jedem Anwesenden ganz persönlich kommunizierst. Das geschieht, indem du mit jedem deiner Zuhörer hin und wieder Augenkontakt aufnimmst. Wer beim Reden direkt angesehen wird, fühlt sich automatisch dazu veranlasst, zuzuhören. Obendrein vermittelst du das Gefühl, dass das Thema deiner Präsentation für den Zuhörer ganz persönlich wichtig ist – man wird ja schliesslich direkt angesprochen und ist nicht nur Teil einer schläfrigen Masse.
Halte dir das Hauptziel einer Präsentation vor Augen: Es gilt nicht, möglichst viele Informationen zu liefern, sondern dein Publikum vom Kernpunkt des Vortrags zu überzeugen. Das gelingt nur, wenn du deine Zuhörer auf einer emotionalen Ebene erreichst.
Also: Erzähl eine Geschichte, die um die Kernaussage deiner Präsentation gewoben wird. Wecke Gefühle und Emotionen.
Aber: Sei ehrlich emotional – bleib dir treu und auf dem Boden! Schauspielerische Glanzleistungen bekommen deine Zuhörer im TV oder im Theater schliesslich schon zu Genüge geboten.
Ich hoffe, dass dir mein kurzer Artikel zum Thema gefallen und sogar geholfen hat. Falls du eine andere Ansicht zum Thema «Emotional präsentieren» hast, oder noch weitere Tipps beisteuern möchtest, dann freue ich mich schon auf dein Feedback als Kommentar zu diesen Beitrag.
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