Storytelling: Das Zauberwort der Kommunikations- und Marketingwelt. Doch Vorsicht ist gefragt! Fehlt es am nötigen Feingefühl oder Wissen zur Thematik, birgt das Instrument seine Tücken. Wird Storytelling falsch verwendet, verhilft das Tool nicht als eine gelungene Strategie zu mehr Vertrauen, sondern kreiert ein Fettnäpfchen, aus dem du nicht so schnell wieder hinauskletterst.
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Fehlgeschlagenes Storytelling versagt genau dort, wo du es am dringendsten bräuchtest. Anstelle vom Trumpf im Ärmel wird es zum Eigentor. Statt der vertieften Beziehung zur Zielgruppe, machen fehlgeschlagene Marketingstorys den Weg frei für Misstrauen. Die Geschichte gilt nicht als Versprechen, sondern wird als grosse Lüge verstanden. Die Firma verliert ihr Gesicht, das Vertrauen - im schlimmsten Fall trägt dies den Verlust an Kundschaft mit sich.
War die Geschichte den eigenen Mitarbeitenden gewidmet, sind die Folgen ähnlich. In der Kommunikation zu den Angestellten ist Storytelling, vorausgesetzt es gelingt, ein kluger Trick, nahbarer zu wirken. Das Gefühl der Zugehörigkeit wird gestärkt, Vertrauen zum Arbeitsgebenden geweckt. Ganz schön hohe Ziele, weshalb fehlgeschlagenes Storytelling in diesem Bereich ebenso fatale Folgen haben kann, wie wenn die Adressaten die eigene Kundschaft gewesen wären. Verfehlt Storytelling das Ziel bei den Angestellten, weckt die Story allenfalls Langeweile, vielleicht sogar Empörung.
Damit Business-Storytelling gelingt, setzt dieses voraus, dass die Erzählenden zwei Dinge mit Sicherheit wissen: Was sie tun und welche Absicht dahinter steckt.
Dabei ist nicht das Erzählen von Geschichten die Kunst, die neu erlernt werden muss. Als kommunikative Wesen ist das Prinzip "Storytelling" keinem Menschen fremd. Im Kreise der Familie oder unter Freunden erzählen wir ständig von fiktiven und realen Begebenheiten, verpackt in der Form einer Story. Der Unterschied zur Präsentation oder Rede innerhalb der eigenen Firma ist, dass sich die Nerven ebenfalls zu Wort melden. Selbsterklärend ist im Business Storytelling weitaus mehr von der Geschichte abhängig, als wenn sie aus freien Stücken im Bekanntenkreis zum Besten gegeben wird.
"Dank" unseren Nerven wird nicht nur das nahtlose Erzählen einer Geschichte von A zu B zur Herausforderung, stattdessen neigt unser Körper zur Reaktion des Erfrierens, der stockenden Stimme und dass wir uns in unserem Unterbewusstsein verkriechen wollen. Es ist im Grunde sehr bedauerlich, dass uns die besten Ideen vergessen gehen und Geschichten im Hals stecken bleiben, sobald wir uns vor einem wenig bekannten oder gar fremden Publikum wiederfinden.
Beim Storytelling ist vor allem eins wichtig: Sei dir klar, wer du bist und wer dir zuhört. Ein gesundes Selbstbild ist die Voraussetzung dafür, dass deine Geschichten dem Publikum wahrheitsgetreu erscheint und du dadurch nahbar wirkst.
Dieses Prinzip vergas vor einigen Jahren kein anderer, als das Grossunternehmen Néstle. So startete das Unternehmen auf Twitter den Versuch, die Story einer offenen und kommunikativen Firma aufzubauen. Hierfür kreierte Néstle den Trend #FragNéstle und innert weniger Minuten hagelte es Kritik. Die Idee hinter dem Versuch war keinesfalls schlecht. Doch bei einem kontroversen Unternehmen wie Néstle ist es fraglich, wie die Kommunikations- und Marketingabteilungen nicht vorhersehen konnten, was ein solcher Trend mit sich bringen würde. Anstelle eines Dialogs, aus dem Kundenstorys und neue Marketingideen hätten entstehen sollen, wurde Néstle mit den allbekannten Vorwürfen konfrontiert - und musste antworten.
Bei dem Dialogversuch handelt es sich um den Anfang einer Marketingstory, die fehlschlug. Eine der grössten Lehren, die du daraus ziehen sollst, ist, dass die Glaubwürdigkeit deiner Geschichte von aller grösster Wichtigkeit ist. Glauben dir deine Rezipienten nicht, was du ihnen erzählst, sind wir wieder beim Thema vom Anfang. Nämlich dass Storytelling dann anstelle des Zauberinstruments zum Gegenteil wird.
Fehler machen ist normal, in manchen Situationen sogar unausweichlich. Doch die folgende Liste an Missgeschicken solltest du dir merken. Diese Storytelling-Fehler erscheinen sicherlich weitaus weniger verheerend als eine missglückte Marketingstrategie. Doch auch die "harmlosen" Fehler vermasseln dir deinen Auftritt. Ähnlich wie bei Kartenspielen ist es wichtig, dass du nicht nur auf die richtige Karte hoffst, sondern den Überblick behaltest und deine Züge mit Bedacht wählst.
Geschichten, auch im Business-Storytelling, erfüllen natürlich den Zweck der Unterhaltung. Das du dein Publikum mit deiner Geschichte am Rand ihres Sitzes und mit den Nerven aufgewühlt lassen willst, ist grundsätzlich nicht verkehrt. Zum Problem wird Storytelling, das den Fokus zu sehr auf Spannung legt, erst dann, wenn die Spannung von der Aussagekraft der Geschichte ablenkt.
Wird die Kernbotschaft oder das, was du bei deinem Publikum erreichen willst, im Namen der Spannung sekundär, dann kannst du davon ausgehen, dass niemand im Publikum nach der Präsentation wiedergeben könnte, worum es überhaupt gegangen ist.Mit diesen typisch begangenen Fehlern im Hinterkopf bist du bereit, mit deiner Story richtig durchzustarten! Business-Storytelling ist zwar nicht einfach, doch den Titel als Zauberwort und Trumpf im Ärmel von Kommunikation und Marketing hat es sich verdient.
Du bist bereits Profi in Sache Storytelling? Oder ist das Thema für dich Neuland? Ich freue mich auf jeden Input zum Thema!
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