Hach ja. Ist es nicht immer wieder ein erhebendes Gefühl, mit positivem Feedback überhäuft zu werden? Dabei ist es egal, ob man einen Nagel in die Wand geschlagen, oder eine super informative Präsentation gehalten hat. Wenn unsere Mühen gewürdigt werden, dann freuen wir uns. So einfach ist das. Wobei gesagt sein muss, dass negatives Feedback – wenn es konstruktiv vorgetragen wird – nicht minder wichtig ist. Es ist sogar noch wertvoller, denn so finden sich neue, erfrischende Ansätze, mit denen man arbeiten kann. Man bekommt die Möglichkeit, sich zu verbessern und weiss, wo der Hebel angesetzt werden muss. Genau das macht im Grunde konstruktives Negativ-Feedback positiver, als positive Rückmeldungen, die unsere Weiterentwicklung eher hemmen als nutzen. Was allerdings so gar nichts bringt, ist es, überhaupt kein Feedback zu bekommen. Wie du dein Publikum dazu motivierst, Feedback zu geben, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
So steht es in einem Artikel der Uni Ruhr-Bonn zu Thema «Konstruktives Feedback erhalten». Mit etwas Abstand betrachtet ist das Lehren – also das Vortragen eines Themas vor Schülern oder Studenten – ja nichts anderes, als das Halten einer Präsentation. Du unterrichtest dein Publikum zu einem gewissen Kernthema. Du vermittelst Fachwissen.
Was du und die Lehrkräfte ebenfalls gemein haben, ist oftmals fehlendes Feedback seitens der Zuhörerschaft. Du weisst also nicht, ob du die Kernbotschaft der Präsentation verständlich rüberbringst. Du agierst diesbezüglich, zumindest während des Vortrags, häufig im Ungewissen. Es fällt demnach in dein Aufgabenfeld, für Feedback zu sorgen. Die Networking-Session nach der Präsentation ist hierzu ideal.
Die Bitte um Feedback ist eine gute Möglichkeit, die Q&A- oder die Diskussionsrunde zu eröffnen. Hier kannst du ganz klar und deutlich um Rückmeldungen zur Präsentation bitten: «Was konnten Sie aus der Präsentation für sich mitnehmen?», «Gibt es Punkte, auf die ich näher eingehen soll?» usw.
Du erinnerst dich sich gewiss an die 70-20-10 Networking-Formel, die ich erst kürzlich in unserem FolienWerke-Blog thematisiert habe. 70 % der investierten Zeit fürs Networking soll demnach dem Geben gewidmet sein. Dem, was du für deine Netzwerk-Kontakte tun kannst. Wie wäre es hier zum Beispiel, wenn du eventuell unklare Punkte deiner Präsentation mit deinem Gegenüber ganz persönlich klärst. Biete diese Hilfe an: «Ich hoffe, dass ich das Thema gut vertreten habe. Oder haben Sie eventuell noch Fragen?». Anhand von bestehenden Unklarheiten seitens deiner Gesprächspartner kannst du gut einschätzen, wo sich deine Präsentation noch verbessern lässt.
Wenn dir jemand ein Kompliment macht, ist es einfach, darauf zu reagieren. Man freut sich und drückt seinen Dank aus. Bei negativen Rückmeldungen sieht das hingegen etwas anders aus. Kritik stösst bei den meisten Menschen zunächst auf Abwehr. Als erste Reaktion gehen fast alle Menschen erst in die Defensive und greifen dann mit Konterargumenten an. Man tendiert dazu, sofort zu diskutieren. Das hängt natürlich davon ab, wie das Feedback gegeben wurde, aber auch, wie es aufgenommen wird. Was das Annehmen von konstruktiven Feedback angeht, hilft folgende Herangehensweise:
Anhalten, zuhören, nachdenken, handeln!
Lass die Person ausreden und bedank dich für das negative Feedback. Selbst dann, wenn du es für völligen Nonsens oder unangebracht hältst. Nimm jede Rückmeldung an, ohne dabei sofort in den «Survival-Mode» zu schalten. Denk in Ruhe und mit Abstand über das erhaltene Feedback nach und picke all jene Punkte heraus, die dir nützlich erscheinen. Sieh negatives Feedback nicht als Aufforderung oder gar Befehl, etwas zu ändern, sondern als Angebot zur Selbstüberprüfung. Ob du dieses Angebot dann auch annimmst, bleibt selbstverständlich dir überlassen.
Wie gehst du vor, um direktes Feedback zu deinen Präsentationen zu erhalten? Nutzt du deine Networking-Zeit dafür? Oder versuchst du schon während der Präsentation Rückmeldungen zu bekommen? Ich bin auf alle Fälle schon sehr auf dein Feedback zu diesem Artikel gespannt.
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