26. Oktober 2020 · Michael Bäuerle

Storytelling

Narratives vs. Präsentationen – oder geht auch beides?

Storytelling in Präsentationen ist ein geniales Mittel, um Kernpunkte zu vermitteln. Was eine gute Geschichte alles können muss, erfährst du hier.

Fakten lassen sich am besten mit einer guten Geschichte vermitteln.

Präsentationen, die innerhalb weniger Minuten für kollektives Gähnen unter den Zuhörern sorgen, haben wir alle schon erlebt. Es werden zwar interessante Fakten präsentiert, doch geschieht dies meist völlig humorlos. Punkt für Punkt. Ohne Gnade. Untermalt wird diese faktische Monotonie noch durch komplexe PowerPoint-Slides voller Diagramme, ellenlangen Texten und – zum Aufpeppen – dem einen oder anderen Stockfoto, das wir alle schon 1000 Mal gesehen haben. Dabei geht das auch völlig anders! Besser, frischer, unterhaltsamer und deutlich effektiver: Verpacke deine Fakten in einer Geschichte. Die Antwort auf die Frage, ob sich Narratives mit PPT-Präsentation verknüpfen lassen, lautet also «Ja». Hier die Story zum Thema.

Wenn wir eine Geschichte hören, dann lernen wir dazu

Diese Tatsache ist so alt wie die Menschheit. Schon zu Zeiten von Mamut und Säbelzahntiger sassen unsere Vorfahren des Nachts um Lagerfeuer und erzählten sich gegenseitig Geschichten. Aus diesen Erzählungen lernten unsere Vorfahren voneinander. Man profitierte von den teils schmerzhaft gemachten Erfahrungen anderer, ohne sie selbst am eigenen Leib gespürt zu haben. (Stichpunkt: Säbelzahntiger!)

Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Wenn dir eine gute Geschichte präsentiert wird, dann hörst du zu. Du pickst dir die Erfahrungswerte und Erkenntnisse der Charaktere heraus, die dir in deinem Alltag weiterhelfen. Ob diese Charaktere fiktiv oder echt sind, spielt dabei keine grosse Rolle. Was sich aber geändert hat, sind die technischen Hilfsmittel, die wir zur Untermalung unserer Geschichten zur Verfügung haben.

Wenn es beispielsweise darum geht, in einem Businessmeeting mit harten Fakten zu überzeugen, nutzen Präsentationssoftware wie PowerPoint & Co. Und genau hier hört der Spass für das Publikum leider allzu oft auf. Die Fakten werden nämlich präsentiert – und nicht erzählt.

Storytelling ist eine Präsentationstechnik, die nicht nur hier, sondern bei jeder Vortragsart optimal greift. Egal, ob Marketer, Politiker, CEO, etc.: Wenn du ein Publikum von etwas überzeugen möchtest, dann mach deine Kernpunkte mit einer guten Geschichte lebendig und greifbar.

Was eine gute Geschichte alles kann

Eine Story spricht uns auf einer emotionalen Ebene an. Sie weckt Neugier, was wiederum das Aufmerksamkeits-Level oben hält. Wir hören die Geschichte und visualisieren das Gesagte vor unserem inneren Auge. Erinnerungen an eigene Erfahrungen werden wach, und wir bauen nach und nach einen persönlichen Bezug mit dem Gesprochenen auf. Auf diesem Weg werden selbst komplexe oder trockene Themen zu echten Blockbustern.

Wenn du es schaffst, dein Publikum mit einer guten Geschichte zu unterhalten, dann stellst du sicher, dass deine Botschaft noch lange in den Köpfen deiner Zuhörer bleibt. Halte dir mal ein paar Geschichten aus deiner Kinderzeit vor Augen, die du auch heute noch im Grossen und Ganzen aus dem FF abspulen kannst.

Eine gute Narrative hat drei signifikante Merkmale

1 . Sie vermittelt Fakten

Genau das ist ja im Grunde Sinn und Zweck jeder Präsentation. Fakten überzeugen! Sei dies von deinem Produkt, deinem Service, deinem Projekt oder deiner neuen Lebensphilosophie, die du vermitteln möchtest. Doch die nackten Fakten systematisch aneinanderzureihen und deinem Publikum in Rohform vor den Latz zu knallen, kann schnell langweilig werden. Zum Beispiel:

Flucht löst den Jagdinstinkt von Säbelzahntigern aus. Die Möglichkeit gefressen zu werden, ist hoch.

Wird diese unweigerliche Tatsache aber in eine Geschichte verwoben, dann wird sie für deine Zuhörer unterhaltsamer und dadurch greifbar:

Uggu aus der Höhle am Fluss war der schnellste Jäger unseres Clans. Selbst Reh und Hase hatten gegen Uggus Jagdspeer keine Chance. Vor zwei Monden traf er auf den König aller Jäger: den Säbelzahntiger. Beide sahen sich kurz an. Das mächtige, markerschütternde Grollen, welches tief aus der Kehle des Tigers drang, lies Uggu vor Angst erbeben. Er nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell wie nie zuvor in seinem Leben. Das erfreute den Tiger, denn die Jagd war sein Lebensinhalt; das Töten seine Leidenschaft. Und desto schneller die Beute ist, desto leckerer die Belohnung.

Uggu hinterlässt zwei Frauen, 12 Kinder und eine geräumige Höhle direkt am Fluss.

2. Sie erweckt Emotionen

Ob spannendes Buch, packende Doku oder schnulziges Liebeslied: Jede gut erzählte Geschichte erweckt Emotionen. Und sobald Emotionen im Spiel sind, ist unser Aufmerksamkeit-Level ganz weit oben. All das, was Gemütsbewegungen in uns auslöst, bleibt in Erinnerung. Wenn es dir also gelingt, die Kernpunkte so in eine Geschichte zu verweben, dass dein Publikum eine oder gar mehrere Emotionen damit verbinden, dann hast du alles richtig gemacht.

3. Sie ist authentisch

Gerade bei Storytelling in Präsentationen ist es wichtig, dass deine Geschichte greifbar wird. Das bedeutet nicht zwingend, dass die Story aus dem tatsächlichen Leben gegriffen ist. Du kannst dich auch gerne fiktiver Situationen und Charaktere bedienen. Doch die Geschichte muss authentisch sein und im direkten Zusammenhang mit dem Kernthema deiner Präsentation stehen. Wenn du mit deiner Geschichte zu sehr ausuferst und ins Fantastische abschweifst, dann verliert die Story an Glaubwürdigkeit.

Wie du siehst, stossen sich Präsentationen und Narrative nicht ab – sie ergänzen sich. Es gibt tatsächlich kein stärkeres Mittel als das Storytelling, um deine Kernpunkte zu vermitteln und nachhaltig in den Köpfen deiner Zuhörer zu verankern. Klar, dass ich dir in den kommenden Tagen zu diesem Thema noch viele weitere Tipps und Tricks auf unserem Blog kredenze.

 

Wenn dir jetzt schon Fragen zum Thema Storytelling unter den Fingern jucken oder du Feedback zu diesem Artikel geben möchtest, dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar.


Michael

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