Wer nur redet, der hört nicht zu. Und wer nicht zuhört, der lernt auch nichts Neues.
Surft man auf der Info-Welle zum Thema «Networking» durchs Internet, so findet man unglaublich viele Ratschläge, Herangehensweisen, Tipps, Studien und so weiter. Man wird ausführlich über Fettnäpfchen beim Networking aufgeklärt. Zudem wird facettenreich ausgemalt, was man nicht tun sollte. Nur ein Punkt kommt bei all dem erstaunlich zu kurz: das Zuhören!
Seltsam, denn meiner Meinung nach ist es vor allem das konzentrierte Zuhören – also das Aufnehmen von Informationen –, das beim Networking zum Ziel führt. Klar, dass ich hier in die Bresche spring und dem Zuhören beim Networking einen ganz eigenen Blog-Artikel widme.
Das Hauptthema dieser Blogreihe lautet «Networking nach Präsentationen». Deshalb male ich mir jetzt einfach aus, dass du gerade einen Vortrag zu Ende gebracht hast und dich nun unter dein Publikum mischst. Networking ist angesagt! Für dich sollte das bedeuten, dass du nun in die Rolle des Zuhörers schlüpfst. Schliesslich hast du vor gar nicht allzu langer Zeit reichlich «Air Time» genossen und sehr viel geredet. Du hast zunächst dich und dann den Kernpunkt deiner Folienpräsentation vorgestellt, erklärt und verkauft – das musst du in der folgenden Network-Session also nicht mehr erledigen. Und das ist ja im Grunde eine optimale Ausgangsposition! Du hast jetzt nämlich Zeit, aktiv zuzuhören, und somit jede Menge Feedback, neue Inspirationen und Input zu bekommen. Zuhören bringt dir beim Networking nach dem Vortrag deutlich mehr als Reden.
Durch das aktive, konzentrierte Zuhören gibst du aber auch viel: Und zwar Aufmerksamkeit. Du zollst deinem Gegenüber Respekt, indem du dir Zeit für ihre/seine Gedanken nimmst, und indem du sie oder ihn ins Rampenlicht stellst. Durch schlaue, aufmerksame Rückfragen verdeutlichst du deinem Gegenüber, dass sie/er deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat, dass das, was sie oder er zu sagen hat, für dich wichtig ist und dir das Gespräch einen wichtigen Mehrwert bietet.
Gute Zuhörer bleiben positiv in Erinnerung. Menschen, die viel reden und nur wenig sagen, nicht.
Reden ist wichtig! Vor allem in der heutigen, schnelllebigen Geschäftswelt. Man muss überzeugen, vertreten, sich stark machen. Und das tut man am besten äusserst redegewandt und wenn möglich auch mehrsprachig. Sprach- und Rhetorikkurse stehen als Company-Trainings ganz hoch im Kurs.
Das ergibt ja auch alles Sinn. Um etwas zu erreichen, muss man - möglichst ohne sich dabei um Kopf und Kragen zu reden - kommunizieren können. Nun bedeutet Kommunikation aber nicht nur reden, sondern auch zuhören. (Fun-Fact: Auch nach längerer Recherche habe ich keinen Hinweis auf jemanden gefunden, der sich um Kopf und Kragen zugehört hat.)
Wie das Reden, kann man auch das Zuhören lernen. Hier ein paar Tipps:
Es ist und bleibt eine Tatsache, dass gute Zuhörer die besseren und auf lange Sicht die erfolgreicheren Networker sind. Wenn du bei deiner Networking-Session nach der Präsentation mehr Aufmerksamkeit auf das Hinhören statt auf das Reden richtest, wirst du deutlich mehr lernen, mehr Achtung seitens deiner Gesprächspartner erhalten und in Konsequenz bessere Kontakte knüpfen.
Wie siehst du das? Findest du, dass das Zuhören allgemein zu wenig thematisiert wird? Hast du vielleicht noch ein paar Ratschläge zum Thema «Networking & die Kunst des Zuhörens»? Ich bin schon sehr auf deinen Kommentar gespannt.
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