14. Januar 2019 · Ellen Riesterer

die100!

Präsentationstechnik «Storytelling» - Zeit für Helden

Erfolgreichstes Storytelling steht und fällt mit den Protagonisten der Geschichte. Wir bieten hilfreiche Tipps zur Heldenreise und zur Charaktererstellung.

Wichtig ist, dass du dir einen Helden ausdenkst, der dir dabei hilft, eine packende Geschichte in deinen Vortrag einzuarbeiten. Schliesslich ist es der Hauptcharakter, der die Zuhörerschaft in seinen Bann zieht.

Ob dein Held nun «Präsentations-Girl» oder «Präsinator» heissen soll, ist zunächst einmal sekundär. Mit den Helden fiebert man mit oder kann sienicht ausstehen. Der Held /die Heldin wie auch der/die Bösewicht:in wecken Emotionen und sorgen dafür, dass deine Zuhörerschaft aufmerksam bleibt und eine emotionale Verbindung zu deinem Kernthema entwickelt.

Wer ist der Held deiner Story?

Die Heldin oder der Held deiner Story innerhalb der Präsentation kann jeder und alles sein. Vom fiktiven Comic-Helden, über den netten Kollegen, deine Chefin, das Publikum, deine Oma, bis hin zur Katze. Egal! Hauptsache, deine Zuhörer können sich mit dem Hauptcharakter identifizieren. Und denke daran: Auch Anti-Helden und Bösewichte haben die Kraft, Emotionen beim Publikum zu wecken. Und noch ein Gedankengang zum Thema «Helden-Erstellung für Storytelling»:

Ja. Natürlich kannst du dich selbst als Held:in in deine Geschichte schreiben und deinem Publikum erzählen, wie du locker aus der Hüfte heraus den Welthunger abschaffen wirst und unsere moderne Wegwerfgesellschaft vom Plastikmüll befreist. Beides spektakuläre Themen, die an und für sich schon für Aufmerksamkeit sorgen sollten. Doch hier gehst du das Risiko ein, zu dick aufzutragen. Du bläst deine ohnehin schon dominante Rolle als Redner:in mit der des Helden auf. Als Ergebnis kann es durchaus passieren, dass sich dein Publikum von deinem übergrossen Ego abwendet und selbst vor solch bahnbrechenden Themen Augen und Ohren verschliesst.

Die Rolle des Helden beim Storytelling

Egal, ob beim «Herr der Ringe», ob «Harry Potter» oder «Lady in Red»:

Der Held / die Heldin jeder Geschichte wird mit einem Problem konfrontiert und muss es aus der Welt schaffen.

Dass die Reise des Helden nicht ohne Widerstände verläuft, ist klar. Dass der Held in deiner Geschichte die Probleme löst, indem er zum Beispiel deine Produkte nutzt oder deine Dienstleistung in Anspruch nimmt, ist ebenfalls logisch. Denke vor allem bei einer Verkaufspräsentation daran, dass der Held und sein Entwicklungsweg im Vordergrund steht – nicht das Produkt oder die Dienstleistung selbst. Dein Publikum soll im Idealfall durch Veränderungen, die dein Held erlebt, die Vorteile deines Produkts und/oder der Dienstleistung erkennen. Das gilt natürlich auch bei Präsentationen, die primär eine Entscheidung herbeiführen sollen oder ein Projekt vorstellen.

Ein Folienwerke-Tipp zum Storytelling:

Wenn möglich, beziehe dein Publikum mit in deine Geschichte ein. Die ungeteilte Aufmerksamkeit ist dir gewiss, wenn das Publikum sogar aktiv mitwirkt: «Was soll der Held Ihrer Meinung nach tun? Soll er / sie sich so entscheiden oder doch lieber einen gewohnten Weg gehen?»

Wenn du in Sachen Charaktererschaffung richtig viel dazulernen möchtest, dann ist unser Storytelling-Workshop «Storywerke» genau dein Ding.

Storytelling und Heldenreise als Teile deiner Präsentation

Du hast deinem Storytelling-Helden eine Gestalt verliehen. Sei es eine fiktive Figur, ein Kollege, Ihr Chef, das Publikum oder sogar du selbst. Nun geht es darum, deinen Helden in die Präsentation zu integrieren. Denn: Dein Held führt das Publikum zum Kernziel deiner Präsentation.

Soweit – so gut. Im nächsten Schritt geht es darum, eine Geschichte zu erfinden, in der dein Held das Publikum zu dem hinführt, was du mit deinem Vortrag erreichen möchtest. Ein Plot muss her. Eine Story-Line. Diese zu kreieren, ist im Grunde gar nicht so schwer. Schliesslich ist jede Geschichte mehr oder weniger gleich strukturiert.

Ein paar Grundgedanken, bevor die Story losgeht

Denke daran, deine Präsentation mit verschiedenen Stilmitteln interessant zu machen. Erschaffe deinem Helden eine Bühne, die es ihm einfacher macht, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Halte Textpassagen so kurz wie möglich. Baue Videos, Bilder und Podcasts in deine Folienpräsentation mit ein.

Lass das Publikum mitspielen – beziehe deine Zuhörer mit in die Geschichte ein. Das hält die Aufmerksamkeit auf einem sehr hohen Level. Dein Publikum kann sich viel leichter mit dem Helden / der Story identifizieren und überträgt diese Zuneigung automatisch auf die Kernaussage der Präsentation.

Verliere aber auch bei all dem Storytelling nicht das Hauptziel aus den Augen. Schliesslich möchtest du deine Zuhörerschaft nicht nur unterhalten, sondern mit deiner Präsentation auch etwas erreichen.

Die Storyline in deiner Präsentation …

… hat einen roten Faden: Dein Held, beziehungsweise deine Heldin, steht vor einem Problem, begibt sich auf den Lösungsweg und meistert letztendlich die Situation. Der Erfolg stellt sich ein, wenn er/sie deine Dienstleistung oder dein Produkt benutzt, dein Projekt ausführt, deine Idee umsetzt. Hier ein «Drehbuch-Vorschlag» wie die Story in einer Präsentation gegliedert werden könnte:

Szene #1: Der Alltag

Dein Held befindet sich in seinem gewohnten, natürlichen Umfeld. Unterm Strich ist er zufrieden, doch er hat das Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann. Oder er wird urplötzlich mit einem Missstand konfrontiert, den er ändern muss oder möchte.

Szene #2: Die Entscheidung

Soll sie sich in das Abenteuer wagen? Lust hat sie zwar keine, ist ängstlich und tut sich schwer, seine Komfortzone zu verlassen. Doch ihr ist auch klar, dass sie das Wagnis eingehen muss, um ihren Traum zu verwirklichen, das Problem zu lösen, die Welt zu retten, Oma eine Freude zu machen, etc. Oder soll sie doch lieber erst nochmal eine Nacht darüber schlafen?

Szene #3: Der Schubser

Jeder Mensch braucht hin und wieder einen Motivator, um den nächsten Schritt zu gehen. Das kann eine Begegnung sein, ein Gespräch, ein Erlebnis, ein Ereignis oder eine Eingebung. In dieser Szene wagt dein Held den Sprung ins kalte Wasser.

Szene #4: Der Weg über Stock und Stein

Stell deinen Helden vor Probleme und lass auch Rückschläge und Fehlversuche zu. Nichts im Leben verläuft immer nur glatt. Vielleicht trifft er auf Verbündete, die ihm mit Rat und Tat weiterhelfen, beziehungsweise auf dein Produkt, deine Dienstleistung, Projekt oder Idee aufmerksam machen. Hier soll dem Helden klar werden, dass er sich auf Neues einlassen muss, um ans Ziel zu kommen.

Szene #5: Der Wendepunkt

Wenn du ganz tief in die «Drama-Kiste» greifen möchtest, kannst du hier deine Heldin erst zugrunde richten. Doch in letzter Sekunde besinnt sich sie sich auf den Kernpunkt der Präsentation. Sie sammelt all ihre Kräfte. Er richtet sich auf. Geht es an und …

Szene #6: Die Sternstunde

Jawohl! Er hat es geschafft! Er löst das Problem dank deines Präsentations-Kernpunks mit Bravour und ist dank dieser Erfahrung stärker, schlauer, weiser und glücklicher geworden.

Szene #7: Die Heimkehr & die Erkenntnis

Wieder zurück in seinem normalen Leben hat sich für die Heldin deiner Story vieles zum Guten verändert. Ihr ist klar geworden, dass man hin und wieder Wagnisse eingehen muss, um sein Leben zu bereichern. Sie weiss auch, dass sie es ohne deinen Kernpunkt nicht geschafft hätte, das Problem zu lösen. 

Folienwerke Tipp zum Storytelling in der Präsentation

Schreibe kein Epos! In der Kürze liegt die Würze: so das Prinzip einer guten, spannenden und zuhörerfreundlichen Präsentation. Das Storytelling dient der Präsentation – nicht umgekehrt! Wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie du Storytelling in deinen Vortrag verwebst, wie du die Story am effektivsten auf deine Kernaussage ausrichtest oder wie du dem Helden auf den Präsentationsfolien Gestalt verleihen kannst, dann melde dich einfach bei uns. Wir haben nämlich zum Thema Storytelling echt ein paar gute Geschichten auf Lager, die wir gerne mit dir teilen.

 


Ellen

Autor:in

Ellen

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