Gute Frage. Und die Antwort lautet: Ja!
Gezielte Fragen an das Publikum – egal, ob komplex oder einfach – sind ein probates Stilmittel bei Vorträgen. Erinnere dich einfach an deine Schulzeit. Während du dabei warst, hoch konzentriert die Frage «Willst du mit mir gehen? ⬜ Ja ⬜Nein ⬜Vielleicht» auf einen kleinen Zettel zu schreiben, um somit die ungeteilte Aufmerksamkeit deines Jugend-Schwarms zu erreichen, bediente sich dein Lehrkörper des gleichen Mittels. Mit einer gezielten Zwischenfrage zum Thema riss er/sie deine Aufmerksamkeit im Handumdrehen weg von deinen literarischen Flirtversuchen – hin zum Lehrstoff. Dieser «Trick» funktioniert natürlich auch bei Präsentationen. Fragen ans Publikum haben gleich mehrere Auswirkungen. Welche das sind, und wie du dieses Stilmittel am besten einsetzt, erfährst du in diesem Artikel.
«Herr Sowieso! Das sehen Sie doch bestimmt ähnlich, oder? Schliesslich ist das Ihr Fachgebiet.»
Ob das Herr Sowieso tatsächlich so ähnlich sieht, ist erstmal sekundär. Wichtiger ist, dass Herr Sowieso sein Smartphone wegsteckt und deiner Folienpräsentation folgt. Mit einer rhetorischen oder hypothetischen Frage, auf die im Grunde jeder – und vor allem du selbst – schon die Antwort kennt, eignen sich super, um die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer wieder auf dich zu richten.
Wie immer bei solchen Stilmitteln, ist die Dosierung wichtig. Wenn du dir alle zwei Minuten eine neue Frage einfallen lassen musst, um für Aufmerksamkeit deiner Ihrer Präsentation zu sorgen, liegt das Problem nicht bei deinem Publikum, sondern vielleicht eher an deiner Präsentation.
Kleiner Tipp: Wir helfen dir gerne, eine Folienpräsentation zu erstellen, die auch ohne rhetorische Fragen für Aufmerksamkeit sorgt.
Du willst es echt wissen! Ernst gemeinte Fragen sind natürlich die gewichtigere Option, wenn du mit Fragen beim Publikum für Aufmerksamkeit sorgen möchtest. Wo rhetorische oder hypothetische Fragen leicht überheblich wirken können, sind ernstgemeinte Fragen ein Zeichen des Respekts. Du regst dein Publikum zum Nachdenken an, forderst es und du vermittelst das Gefühl, dass alle Anwesenden Teil deines Projekts sind. Zudem kannst du tatsächlich tollen Input zum Thema bekommen, der dir durchaus weiterhelfen kann. Soweit – so gut.
Ernst gemeinte Fragen an die Zuhörer haben aber auch eine Schattenseite. Wo die eigentliche Frage innerhalb weniger Sekunden gestellt ist, bedarf es ungleich mehr Zeit, um alle Antworten zu hören, zu sortieren und auszuwerten. Wenn du merkst, dass ein Antwortspiel seitens der Zuhörer droht, aus dem Ruder zu laufen, dann interveniere und verlege die Q & A-Session auf das Präsentationsende. Und auch hier gilt: Ernst gemeinte Fragen bei Präsentationen nur gezielt und selten einsetzen. Ein Redner, der zu viele Fragen stellt, verliert recht schnell das Ansehen beim Publikum. Schliesslich möchten deine Zuhörer etwas von dir erfahren / lernen und nicht als dein persönlicher Wissensquell herhalten.
Dass ich von diesem Stilmittel völlig ungeniert Gebrauch mache, weisst du bestimmt, wenn du schon ein paar meiner Blog-Artikel zu Folienpräsentationen gelesen hast. So auch hier! Ich würde nämlich gerne von dir erfahren, was du von Fragen als Stilmittel bei Vorträgen hältst. Bedienst du dich gezielter Fragen, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen? Lass es mich wissen, und nutze die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.
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