05. April 2020 · Michael Bäuerle

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Virtuelle Kommunikation Teil 5: Alles für dein Publikum

Das Publikum ist das wichtigste Element jeder Präsentation. Erfahre, wie du deine Zuhörer bei der virtuellen Kommunikation am besten bewegen kannst.

Dein Publikum sind die wichtigsten Menschen im «Raum»!

«Alles» kann echt viel sein und muss in diesem Zusammenhang nicht buchstäblich genommen werden. Doch wenn es um Präsentationen geht – egal, ob virtuell oder in Person – richtet sich dein ganzes Bemühen auf ein Ziel hin: dein Publikum zu bewegen. Bei der virtuellen Kommunikation musst du allerdings ein paar zusätzliche Hürden meistern, um das zu erreichen. Welche das sind und wie du es trotzdem schaffst, dein Publikum zu einer für dich positiven Entscheidung hinzuführen, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Punkt #1: Der Augenkontakt

Wenn du dich virtuell mit deinem Publikum austauschst, hast du – wie bei einem ganz normalen Vortrag auch – ein mächtiges Kommunikations-Ass im Ärmel: Augenkontakt. Und auch wenn es selbsterklärend ist, erwähne ich es trotzdem: Um dieses Tool einzusetzen, musst du logischerweise zunächst deine Video-Kamera einschalten. Bei virtuellen Meetings oder Konferenzen mit einer überschaubaren Teilnehmeranzahl solltest du dein Publikum ebenfalls bitten, die Videoübertragung einzuschalten. So fällt es nämlich allen leichter, sich auf einer emotionalen Ebene zu verbinden. Bei einem Webinar mit ein paar Tausend Teilnehmern ergibt das hingegen weniger Sinn. Zum einen zeigen Kommunikationssoftwares wie beispielsweise «Zoom» nur eine begrenzte Anzahl an Videoübertragungen. Zum anderen würde bei der Menge an zusätzlichem Datentransfer wahrscheinlich der Server in die Knie gehen.

Schau, wo du hinschaust

Auf virtuellem Weg Augenkontakt herzustellen, funktioniert anders als bei einem persönlichen Austausch und ist somit etwas gewöhnungsbedürftig. Denke daran, dass dich dein Publikum durch die Kameralinse betrachtet. Dein Blick schweift nicht von einem Anwesenden zum nächsten, sondern richtet sich auf einen Punkt.

Die Augen deiner Teilnehmer sind die Linse deiner Kamera!

Tipp: Klebe dir einen kleinen Sticker (Smiley, Vögelchen, Ausrufezeichen, Punkt in Signalfarbe, etc.) neben die Kameralinse. Hauptsache es zieht deinen Blick auf sich.

Einer der grössten Anfängerfehler bei der virtuellen Kommunikation ist es, ständig nach unten (z. B. auf deine Notizen) zu schauen. Oder den Blick wie selbstverständlich in die kleinen Video-Fenster auf dem Computerbildschirm wandern lassen. Letzteres lässt sich gut nachvollziehen. Man will schliesslich Augenkontakt herstellen und schaut dem anderen ganz automatisch ins Gesicht. Der grösste Blickfang ist für viele aber das Video-Fenster, in dem man selbst zu sehen ist. Wir sind von Natur aus selbstbewusst und möchten – als Zentrum der Aufmerksamkeit – gut aussehen. Genau diesen Reflex kannst du dir zunutze machen.

Tipp: Ziehe dein «Selfie-Fenster» so nahe wie möglich an die Kamera-Linse heran. Somit hast du dich ständig im Blick, kannst eventuell die Position der Kamera sowie deine Körperhaltung und Gesten justieren. Und: Du schaust automatisch in die Kamera-Linse und hältst somit Augenkontakt mit deinen Zuschauern.

Achte auf die Kameraausrichtung

Wenn du einen Laptop nutzt, dann kann es gut sein, dass dein Bild von unten nach oben aufgenommen wird. Und das sieht bei 99% aller Menschen recht unvorteilhaft aus. Stelle deinen Laptop auf einen Stapel Bücher, einen Schuhkarton oder ähnliches, damit dich die Kamera direkt von vorne aufnimmt. Als Massstab kannst du die «Drittel-Regel» der Bildgestaltung nutzen. Unterteile gedanklich deinen Video-Fenster in neun gleichmässige Rechtecke und richte die Kamera so aus, dass deine Augenpartie im oberen Drittel zu sehen ist. Ungefähr so:

Microsoft PowerPoint-Präsentation (neu)

Achte auf darauf, dass dein Gesicht nicht das komplette Bild ausfüllt. Halte dir – was den Abstand zur Kamera angeht – einen Nachrichtenmoderator vor Augen.

Punkt #2: Lass deinem Publikum Zeit

Kurze Sätze und Sprechpausen sind Schlüsselelemente der virtuellen Kommunikation. Du musst deinem Publikum Zeit lassen, die gegebenen Informationen zu verdauen. Denke immer daran: Das Ziel ist es, dein Publikum zu bewegen. Du möchtest die Meinung, beziehungsweise die Ansichten deiner Zuhörer ändern oder bekräftigen. Wenn du durch den Inhalt deiner virtuellen Präsentation hetzt, dann überforderst du die geistige Aufnahmekapazität des Publikums und verlierst im Handumdrehen deren Aufmerksamkeit. Hast du diese erstmal verloren, wird es fast unmöglich, dein Publikum zu bewegen. Bei einem reinen Audio-Austausch sind kurze Sätze und Sprechpausen besonders wichtig.

Im Schneckentempo zu reden, fühlt sich für viele Menschen befremdlich an. Man hat das Gefühl, dass man sein Publikum langweilt. Dass man durch die Sprechpausen ein verbales Vakuum erzeugt. Und dass man seinem Publikum nicht alle Informationen liefert. Dein Publikum empfindet aber genau das Gegenteil! Sie sind dir garantiert dankbar, dass du ihnen die Zeit gibst, deine Kernpunkte zu verstehen und zu überdenken. Durch eine langsame, deutliche Sprechweise untermauerst du deine Empathie. Du zeigst, dass du deinen Vortrag für dein Publikum hältst und dass dir das Thema am Herzen liegt.

Punkt #3: Bereite dein Publikum vor

Es ist wichtig, dass du dein Publikum auf die kommenden Kernpunkte deines Vortrags einstimmst. Sag ihnen gleich zu Beginn, was sie erwartet.

Noch wichtiger ist es aber, gleich zu Beginn Regeln bezüglich der Interaktionen seitens des Publikums aufzustellen. Wann dürfen zum Beispiel Fragen gestellt werden? Wann wird den einzelnen Teilnehmern im virtuellen Meeting-Room das Wort erteilt, usw.

Gerade bei reiner Audio-Kommunikation ist es oft schwierig zu erahnen, wann jeder Teilnehmer seinen Input geben kann. Wenn du das nicht im Vorfeld regelst, wirst du über kurz oder lang unterbrochen, verschiedene Teilnehmer reden durcheinander und das Chaos regiert. Oder es herrscht absolutes Schweigen, weil niemand genau weiss, ob jetzt etwas gesagt werden darf oder eben nicht.

Um das zu vermeiden, stelle als Wortführer von vorne hinein klar, dass erst nach deiner «Einladung / Freigabe» geredet werden darf. Das lässt sich gezielt machen, indem du zum Beispiel direkt den einzelnen Teilnehmern Fragen stellst.

Um nicht unterbrochen zu werden, kündige an, wie lange du ein Thema abhandelst. Zum Beispiel mit Ankündigungen wie: «Ich erkläre euch die Sachlage jetzt mal für circa 10 bis 15 Minuten. Danach bin ich auf euren Feedback und eure Fragen gespannt.»

Tipp: Zuhören ist wichtig. Solltest du unterbrochen werden, halte an und hör zu. Vielleicht wirst du gebeten, etwas zu wiederholen oder langsamer zu sprechen. Wenn du auf solche Hinweise nicht eingehst, nehmen die Unterbrechungen zu und die Aufmerksamkeit deines Publikums ab. Sollte es sich bei den Unterbrechungen um themenrelevante Fragen oder Meinungen handeln, dann «vertröste» den- oder diejenigen auf das Ende des von dir zuvor angegebenen Zeitrahmens.

 

Über Fragen, Anregungen und weiteren Input zum Thema würde ich mich freuen. In der Kommentar-Box unter dem Beitrag ist dazu reichlich Platz.


Michael

Autor:in

Michael

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